Das hier ist kein Tagebuch
Erna Sassen Teenagerliteratur,
ab 12 Jahren
Bou ist 16. Bou ist depressiv. Seit Monaten hat er sich ganz und gar von der Welt abgewandt. Niemandem gelingt es, zu ihm durchzudringen. Bis sein Vater ihn vor die Entscheidung stellt: Tagebuch und Pergolesi oder Psychiatrie. Er fängt also an, Tagebuch zu führen und Pergolesis Stabat Mater zu hören. Drei Monate schreibt Bou auf, was er denkt und empfindet, was er erlebt und erinnert. Authentisch, unsentimental, oft sogar witzig. Und dabei findet er ganz allmählich aus der Einsamkeit zurück ins Leben. Als Therapie gegen Abkapselung und Einsamkeit funktioniert Das hier ist kein Tagebuch nicht nur so gut, weil es den Leser an die Hand nimmt und ihm einen Weg aufzeigt. Mindestens ebenso wichtig ist, dass Sassen die unbequemen Anteile einer komplexen Gefühlslage thematisiert, die oft tabuisiert und mit Scham belegt sind. (sich anders fühlen; Einzelgänger sein; gefühlt keine Freunde haben; nur schwer Freunde finden; Trauma; sich unverstanden fühlen)